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ALS „WUNDERBAR NATURNAH GEMEINDE“ MEHRFACH PROFITIEREN

  • Naturnahe, öffentliche Flächen im Dorf fungieren als wichtige Lebensräume und Trittstein-Korridore für bestäubende Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge.
  • Mehr Lebensqualität im Dorf für alle Generationen. Die Gemeinde leistet einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Erhalt von Lebensräumen im Dorf.
  • Positive Öffentlichkeitsarbeit durch die Plattform der „Beefit Gemeinden Burgenland“ und ein klares Bekenntnis zu „wunderbar naturnah“
  • Gemeinden können ihr Engagement und ihre Ideen durch die Initiative „Wunderbar naturnah“ nach außen tragen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
  • Kostenlose Teilnahme an Kursen, Workshops und Beratungen des Vereins UNSER DORF.
  • Die Gemeinde wird bei ihrer Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit rund um ihre „wunderbar naturnah“ Aktivitäten im Dorf unterstützt. Entsprechende Informationsmaterialien für die Bevölkerung werden vom Verein UNSER DORF zur Verfügung gestellt.

NATURVIELFALT IM BURGENLAND

Aktiver Naturschutz und der Erhalt der Biodiversität im Burgenland betrifft jede einzelne Gemeinde und soll sich weit über unsere Schutzgebiets Flächen hinaus erstrecken. Im Burgenland als das „Öko-Musterland Nr.1“ wird nun ein weiteres Zeichen für die Nachhaltigkeit und die Förderung der Artenvielfalt und Lebensräume gesetzt

DAS PROJEKT "BeeFit Burgenland"

Gemeinsam mit UNSER DORF werden im Rahmen des Projekts „BeeFit Burgenland“ jene Gemeinden als „wunderbar naturnah“ ausgezeichnet, die sich aktiv für die Förderung und den Erhalt der Natur- und Artenvielfalt im Dorf engagieren.

Dabei dient der Verein UNSER DORF als Plattform sowie Drehscheibe und wirkt vernetzend zwischen Gemeinden, Institutionen und Naturschutzangeboten.  

 

Auszeichnung und Anerkennung

  • Nach Umsetzung von unterschiedlichen Maßnahmen im Dorf entsprechend eines Kriterienkataloges erhält die Gemeinde eine offizielle Auszeichnung zu einem „wunderbar naturnah“ Dorf.
  • Dadurch wird das Engagement rund um den Erhalt der Arten- und Naturvielfalt der Gemeinden nach außen hin sichtbar. 

Projekt „Burgenland BeeFit!“ gestartet

Natur- und Klimaschutz spielt in den Gemeinden eine immer wichtigere Rolle. Aktiver Naturschutz und der Erhalt der Biodiversität im Burgenland betrifft jede Gemeinde und muss sich über unsere Schutzgebiete hinaus erstrecken. Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz, der über den Status ‚glyphosatfrei‘ hinausgeht. Mit dem Naturschutzprojekt ‚Burgenland BeeFit‘ wollen wir in den burgenländischen Gemeinden und Dörfern ein Zeichen für den Erhalt der Artenvielfalt setzen“, erklärte Naturschutzreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf bei der Vorstellung des Projekts heute, Mittwoch, in Breitenbrunn. Der Verein "Unser Dorf" als neue Biodiversitätsplattform des Landes unterstützt und berät die Gemeinden dabei. Erfüllt eine Gemeinde bestimmte Kriterien, kann sie sich als „beefit“-Gemeinde auszeichnen lassen.

Fast 700 Wildbienen-Arten gibt es in Österreich. Jede von ihnen trägt wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei und ist wichtiger Bestandteil in einem funktionierenden Ökosystem. In den letzten Jahrzehnten wird jedoch europaweit ein dramatischer Rückgang der Wildbienen verzeichnet. Viele Bienenarten in Europa und Österreich gelten derzeit bereits als gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Zu den größten „Feinden“ der Bienen zählen Pestizide, die fortschreitende Bodenversiegelung, die „Bereinigung“ der Landschaft und Gärten und der Klimawandel. Die Folge: Bienen finden nicht mehr genug Nahrung und Nistplätze.

Verkehrsflächen in Gemeinden als wichtige Lebensräume von Insekten und Mikro-Ökosystemen
„Die Tatsache, dass 80 % aller Pflanzen und fast 70 % aller Nahrungspflanzen von Insekten bestäubt werden, macht die große Bedeutung der Nützlinge und damit die Wichtigkeit ihres Schutzes deutlich“, betont die Naturschutzreferentin. Auch Verkehrsflächen in Gemeinden dürfen aufgrund der zunehmenden Versiegelung der Landschaft als wichtige Lebensräume von Insekten und Mikro-Ökosystemen nicht mehr außer Acht gelassen werden. „Das Projekt ‚Burgenland beefit‘ soll landesweit einen positiven Einfluss auf den Erhalt der Artenvielfalt haben und durch aktive Informationsarbeit sowie bewusste Öffentlichkeitsarbeit Gemeinden und die Bevölkerung für das Thema Artenvielfalt - Wildbienen - Insekten - Lebensräume sensibilisieren und auch aktivieren“, wünscht sich Eisenkopf.

Mehr Mut zur Unordnung
„Verkehrsflächen sind zwar meist nur schmale Streifen entlang der Straßen, Wege und Gehsteige, eignen sich aber aufgrund ihrer durch das ganze Land laufenden linearen Strukturen hervorragend, um die Lebensräume der Nützlinge miteinander zu verbinden und so eine Verbreitung der Nützlinge gewährleisten zu können“, erklärt Marlene Hrabanek-Bunyai, GFin des Vereins Unser Dorf. Sie rät zu mehr „Mut zur Unordnung, nach dem Motto: schön schlampig“. Adrett aussehende, perfekt gepflegte Gärten und Grünflächen seien für Lebewesen „toter, wertloser Lebensraum, aus biologischer Sicht leere Wüsten“.

Zentrale Wissensplattform und Ergänzung zu bestehenden Projekten
Eisenkopf sieht als Projektziel „eine zentrale Wissensplattform, die vermittelnd und landesweit als Netzwerk zwischen Gemeinden, Vereinen, Bevölkerung, Naturschutz und bestehenden Initiativen agiert“. Keinesfalls jedoch wolle man in Konkurrenz oder Widerspruch zu etablierten Artenschutz-Projekten und -Programmen stehen, vielmehr ergänzend agieren.

Auszeichnung „beefit“ für Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität
Kern des Projekts sei es, dass sich Gemeinden, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen, als „beefit“ auszeichnen lassen können. Die Kriterien umfassen frei wählbare ebenso wie verpflichtend zu erfüllende Maßnahmen, die nach Punkten bewertet werden – mindestens 28 von maximal 72 Maßnahmen sind zu erfüllen, um „beefit“ zu sein.  Verpflichtend sind etwa der Verzicht auf Pestizide und auf chemisch synthetische Dünger sowie die Verwendung von torffreier Garten- und Blumenerde, freiwillig beispielsweise die Schaffung von Kleinlebensräumen wie Totholzhecken, Teichen, Kleinbiotopen, wilder Ecken im Gemeindegarten, Vogelnistkästen oder Streuobst- und Wildkräuterwiesen. Die Gemeinde nimmt auch an Veranstaltungen und Fortbildungen des Vereins Unser Dorf bzw. der Naturakademie Burgenland zum Thema „Artenvielfalt“ teil.

„Mehr Artenvielfalt bedeutet letztlich auch mehr Lebensqualität. Ein Dorf ist mehr als nur die Häuser und Straßen. Wir alle sind Dorf. Und da heißt es: mitgestalten!“, appelliert Eisenkopf.